Ausgewogene Analyse, was passieren kann, wenn Bürokratie auf libertären Eigensinn trifft |
Von Thomas Bez am 02.02.2017
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Ein Bauer, der seine Tiere nicht ordnungsgemäß hielt, hat den Leiter eines Veterinäramtes niedergeschossen. Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags, sagt: Kein Einzelfall, sondern trauriger Höhepunkt eines gesellschaftlichen Trends.
Wir wissen nicht, was der Bauer seinen Rindern, Schafen und Pferden durch unsachgemäße Haltung angetan hat. Es muß etwas Grausames gewesen sein.
Wir sehen am Bild: (1.) daß der Bauer nicht mehr alle Latten am Zaun hat, (2.) daß er seinem Hof beigebracht hat zu sagen: "Wir wollen in Ruhe gelassen werden." Das hat der Bauer gewiß auch schon dem Veterinäramt gesagt, aber das ist absurd, denn die vornehmste Aufgabe jeder Art Amtes (Bau, Veterinär, Verfassungsschutz usw. usf.) ist es, die, deren es habhaft wird, nicht in Ruhe zu lassen und sich mit größtem Engagement für sie einzusetzen.
Auch Nachbarn mögen keine Nachbarn, die nur in Ruhe gelassen werden wollen. Da gibt es schnell mal eine Anzeige. Aber es ist ja nur zum Besten des Bauern, denn den 8000 Gesetzen und Regelungen, die für seinen Fall gelten, muß Respekt und Geltung verschafft werden. Aber wie soll das der Bauer verstehen, er hat ja, wie wir sahen, nicht alle Latten am Zaun. Trotzdem, solch eine Überreaktion, das geht ja gar nicht.